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Lot 3540* - A181 PostWar & Contemporary - Samstag, 01. Juli 2017, 13.30 Uhr

JONATHAN MONK

(Leicester 1969–lebt und arbeitet u.a. in Berlin)
Andy Warhol's Chairman Mao hand made in the Peoples Republic of China (Small 08 Blue background, red shirt, orange face). 2008.
Öl auf Leinwand.
35 x 28,5 cm.


Mit der schriftlichen Bestätigung der Authentizität des Künstlers.

Provenienz:
- Galerie Nicolai Wallner, Kopenhagen (verso mit dem Etikett).
- Dort vom heutigen Besitzer erworben, seidem Privatbesitz Italien.

Der 1969 geborene Brite Jonathan Monk setzt sich in seinen Arbeiten mit der Konzeptkunst und dem Minimalismus der 1960er auseinander und analysiert mit viel Humor und hintergründigem Witz Kunstwerke von Sol Lewitt, Ed Ruscha, Bruce Nauman und auch Andy Warhol.

Ein Weg dazu, den er schon zu Studienzeiten nutzt, ist die Appropriation Art. Diese in den 1960er Jahren aufkommende Kunstrichtung nutzt bestehende Meisterwerke, die vom Künstler „kopiert“ werden, wobei aber der Vorgang des Kopierens ganz eindeutig ist und somit der eigentliche künstlerische Prozess ist. Das wohl bekannteste Werk ist Robert Rauschenbergs „Erased De Kooning drawing“. Künstler wie Sherrie Levine und Elaine Sturtevant haben ihr gesamtes künstlerisches Schaffen der Appropriation Art gewidmet. Ausschlaggebend ist dabei, dass das kopierte Werk weithin bekannt ist, das der Vorgang des Kopierens zweifelsohne erkennbar ist und das immer auch kleine, aber entscheidende Änderungen vorgenommen werden. Wie schon bei Rauschenberg wird dies oftmals durch den Titel sicher gestellt.

„Andy Warhol’s Chairman Mao hand made in The Peoples Republic of China“ von Jonathan Monk ist ein wunderbares Beispiel für die Nutzung des Titels. In der Tat hat Monk das bekannte Porträt Maos von Andy Warhol als Vorlage in einer Werkstatt in China nachmalen lassen. Das eigentliche Werk ist sofort wieder zu erkennen, dennoch verleiht ihm Monk seine eigene Handschrift, in dem er ein Ölgemälde und keinen Siebdruck machen lässt. Die Idee, diese Werkserie nicht selber zu malen, sondern in eine Werkstatt zu geben, in der täglich Kunstwerke kopiert werden, ist eine weitere Reminiszenz an Warhol, der den überwiegenden Teil seiner Arbeiten in der „Factory“ hat produzieren lassen. Wie bei ihm stammt die Idee zum Werk vom Künstler, die Umsetzung aber gibt auch Monk aus der Hand.
Die vorliegenden drei Werke (folgende Lose 3541 und 3542) bestechen durch ihre unterschiedliche Farbgebung, wie man es auch von den Originalen kennt. Mit Humor und hintergründiger Ironie setzt sich Monk mit einem Klassiker der Kunstgeschichte auseinander. Dabei beschränkt er sich jedoch nicht auf das Kunstwerk allein, sondern kommentiert gleichzeitig die Vorgehensweise des Künstlerkollegen.

Jonathan Monk macht 1988 seinen BFA am Leicester Polytechnic und 1991 seinen MFA an der Glasgow School of Art. Neben zahlreichen Galerieausstellungen hat er Einzelausstellungen u.a. im Kunsthaus Baselland, Muttenz, dem Museo d’Arte Contemporanea, Rom, dem Irish Museum of Modern Art, Dublin, dem Palais de Tokyo, Paris und im Museum Kunstpalast, Düsseldorf gehabt. Er ist Teilnehmer an der Whitney Biennale 2006, der Venedig Biennale 2003 und 2009 sowie an der Berlin Biennale 2001 gewesen. 2012 wird Jonathan Monk mit dem Prix du Quartier Des Bains in Genf ausgezeichnet.

CHF 2 000 / 4 000 | (€ 2 060 / 4 120)

Verkauft für CHF 3 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr